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Detlef Boelck

"7./8. April 1941 Großangriff auf die Kriegsmarinestadt Kiel! ... Dieser Angriff kostete uns 88 Tote, und noch mehr wurden verwundet."
"8./9. April 1941 Dem gestrigen Großangriff folgte heute ein zweiter, wohl noch wirkungsvollerer! Fast um die gleiche Zeit wie am Vorabend griffen etwa 64 feindliche Flieger in mehreren Wellen kommend, die Stadt an. ... Mehrere Tausend Menschen flüchteten aus Kiel mit dem Auto, der Eisenbahn oder auch zu Fuß, ... 125 Tote wurden als Opfer dieses Großangriffs gezählt."
"14. Mai 1943 Bei herrlichem Sommerwetter und strahlend blauem Himmel waren ca. 75 feindliche Flugzeuge gemeldet, wovon 30 Kiel anflogen. Sie warfen innerhalb zehn Minuten ca. 380 Spreng- und 5.000 - 6.000 Brandbomben ab, die eine furchtbare Wirkung hatten. Als wir aus den Luftschutzräumen herauskamen, hatte sich der Himmel verdunkelt, die Sonne war durch den Qualm nicht mehr zu sehen. In Gaarden brannten ganz Straßenzüge, und das Feuer hatte einen Sturm entfacht. ... Ungefähr 2.700 Wohnungen sind durch Total- bzw. Großschaden vernichtet worden. 2.805 Personen müssen evakuiert werden. 354 Todesopfer sind zu beklagen."
"11. März 1945: Am Sonntag mittag nach längerer Pause, wieder einmal ein Angriff. Mehrere Wellen feindlicher Flugzeuge warfen eine Anzahl Spreng- und besonders Brandbomben ab. ... Die Vereinsbäckerei brannte, und vor dem Perlebunker brannten mehrere Kinderwagen."

Minutiös führt der Kieler Alarmposten Detlef Boelck ein nüchternes Protokoll sämtlicher Bombenangriffe auf Kiel, beginnend mit dem ersten Großangriff auf die Stadt am 2. Juli 1940 und endend mit dem 633. und letzten Alarm am 4. Mai 1945. Insgesamt kommen hier im Hagel von 500.000 Brand- und 50.000 Sprengbomben 2.900 Menschen ums Leben, darunter auch circa 650 Zwangsarbeitende. Von 83.000 Wohnungen sind schließlich 43.000 unbewohnbar. Auszüge aus dem Tagebuch Boelck:

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